
Die Bremer Wochenmärkte haben sich über die Jahre einen festen Platz in der Kultur und im täglichen Leben der Stadt erobert. Laut Angaben von Weser-Kurier sind derzeit 27 Wochenmärkte in Bremen aktiv, doch die Herausforderung, die kleine Händler und Produzenten vor Ort bewältigen müssen, ist beträchtlich. Lars Jansen, verantwortlich für die Wochenmärkte, berichtete, dass es in den letzten 15 Jahren zu acht Schließungen kam, die zuletzt durch die Schließung eines Marktes zum Jahreswechsel 2023/24 ihren Höhepunkt fanden.
Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielfältig. Der Rückgang kleiner Bauernhöfe und die steigende Konkurrenz von Online-Angeboten und Supermärkten belasten die Händler. Dennoch bleibt die Anzahl der Markttage in Bremen mit ungefähr 4000 pro Jahr bemerkenswert. Die Märkte, die bestehen bleiben, bieten eine wichtige Plattform für regionale Lebensmittel, die bei den Bremer Bürgern sehr geschätzt werden.
Ein Blick auf die Märkte
Zu den herausragenden Märkten in Bremen zählt der traditionelle Wochenmarkt am Domshof, der seit 1922 in der Stadtmitte stattfindet. Hier finden sich zahlreiche Stände mit einer breiten Palette regionaler und exotischer Produkte, darunter Obst, Gemüse, Käse und frischer Fisch. Geöffnet ist der Markt von Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 14:00 Uhr sowie am Samstag bis 15:00 Uhr. Ein weiterer bedeutender Standort ist der Findorffmarkt, der seit dem 19. Jahrhundert existiert. Mit 60 Anbietern ist er ein Anziehungspunkt für viele Stammkunden.
Einige der Märkte, wie der Delmemarkt in der Neustadt und der Ziegenmarkt am Steintor, bringen regionale Waren und eine lebendige Marktatmosphäre in die Stadt. Diese Märkte bieten nicht nur Lebensmittel, sondern auch Kostproben und Beratung, was sie zu einer beliebten Anlaufstelle für Einkäufer macht.
Herausforderungen und Chancen für Händler
Die Marktbeschicker stehen jedoch vor Herausforderungen. Ute Hartig, die Fisch verkauft, merkt an, dass die Nachfrage am Freitag am höchsten ist, während andere Händler wie Andreas Meyer und Moritz Clausen von Personalsorgen berichten. Clausen, der den Bio-Stand von Kurt Richter übernommen hat, verzeichnet eine positive Entwicklung im Bio-Segment.
Die Kommunikation unter den Händlern erfolgt über eine WhatsApp-Gruppe, die es ihnen ermöglicht, sich über Abwesenheiten und Verkehrsprobleme auszutauschen. Trotz der Konkurrenz bleibt die Anziehungskraft der Wochenmärkte stark. Kunden schätzen den direkten Kontakt zu den Verkäufern und die Qualitätsprodukte, die sie dort finden.
Ein weiterer Markt, der erwähnt werden muss, ist der Bauernmarkt „Fangturm“ an der Schlachte. Er findet jeden Freitag statt und punktet mit saisonalen und regionalen Angeboten.
Die Bremer Wochenmärkte signalisieren, dass trotz der Herausforderungen weiterhin ein großer Wert auf lokale Produkte und Gemeinschaft gelegt wird. Die Kunden und Händler zusammen bilden ein Netzwerk, das der Stadt ökonomische und soziale Impulse gibt und somit die Tradition lebendig hält. Wie NW dokumentiert, sind ähnliche Entwicklungen auch in anderen Regionen zu beobachten, wo Wochenmärkte ebenfalls eine wichtige Rolle in der lokalen Lebensmittelversorgung spielen.