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Silvester-Feuerwerk: Tiere leiden, Politik will neue Regeln!

In der Diskussion über die Zulassung von Silvesterfeuerwerken hat der Beirat Blumenthal einen Antrag der SPD-Fraktion erhalten, der dringend neue Regelungen fordert. Die SPD hebt die gravierenden negativen Folgen von Feuerwerkskörpern hervor, unter anderem die Gefahren für Menschen und Tiere sowie die Umweltbelastungen. Laut dem Antrag, der den inneren Senat, die Beirätekonferenz und die Bürgerschaft informieren soll, ist geplant, zentrale professionelle Feuerwerke durch Pyrotechniker zu organisieren und ausgewiesene Erlaubniszonen für das Böllern festzulegen. Darüber hinaus wird eine Erweiterung der Böllerverbotszonen angestrebt.

Ein Landwirt aus Rekum schilderte eindringlich seine Erfahrungen während der Silvesternacht und betonte die Herausforderungen durch Raketenbatterien, die nicht nur Menschen, sondern insbesondere auch Tiere gefährden. In Deutschland gab es an Silvester fünf Tote und zahlreiche Schwerverletzte, was die Relevanz der SPD-Forderungen unterstreicht. Zudem wurde der Einsatz illegaler Kugelbomben bemängelt. Die Feuerwehr Bremen meldete, dass zwar weniger Einsätze als im Vorjahr nötig waren, aber trotzdem 400 Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft waren und 140 Einsätze durchgeführt wurden.

Umweltauswirkungen und Tierleid

Die Diskussion über Feuerwerke wird auch von den verheerenden ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen untermauert. Jährlich geben die Menschen in Deutschland etwa 180 Millionen Euro für Silvesterfeuerwerk aus. Diese werden mit rund 2050 Tonnen Feinstaub und tausenden Tonnen Abfall verbunden. Dies entspricht fast einem Prozent der jährlichen Feinstaubemissionen in Deutschland, wobei in Nachtstunden an Silvester PM10-Werte von über 1000 µg/m³ in den Städten häufig sind. Wetterbedingungen beeinflussen die Luftqualität stark, sodass auf die kurzfristige Feinstaubbelastung ein Anstieg der Sterberate folgen kann. Zudem hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft berichtet, dass täglich durchschnittlich 26,5 Patienten aufgrund von Feuerwerksverletzungen behandelt werden.

Experten warnen zudem vor den Auswirkungen von Feuerwerk auf Tiere. Haustiere, Wildtiere und Nutztiere sind besonders betroffen: Feuerwehrkörper setzen extreme Geräuschpegel frei, die für Tiere unvorhersehbar sind. Dies führt häufig zu einem Fluchtverhalten, das selbst für Wildtiere tödliche Folgen haben kann. Gänsegeier beispielsweise zeigen dramatische physiologische Stressreaktionen auf die lauten Geräusche, während Wildtiere während der Winterruhe unnötig Energie verlieren, die sie zum Überleben benötigen. Nutztiere wie Kühe reagieren nervös, was ihre Futteraufnahme und allgemeine Gesundheit beeinträchtigen kann.

Politische Reaktionen und zukünftige Maßnahmen

In der politischen Landschaft gibt es verschiedene Stimmen. Hans-Gerd Thormeier von der CDU etwa erkennt die unterschiedlichen Meinungen innerhalb seiner Fraktion bezüglich des Feuerwerks an. Marc Pörtner von den Grünen sieht hingegen dringenden Handlungsbedarf, vor allem im Hinblick auf das Tierleid. Ein Änderungsantrag von Thormeier fand keine Mehrheit, während der SPD-Antrag mehrheitlich angenommen wurde und damit den Weg für potenzielle neue Regelungen ebnet.

Der NABU fordert seit Jahren konsequent ein generelles Verbot von Feuerwerk, um die Gesundheit von Mensch und Tier sowie die Umwelt zu schützen. Die anhaltenden Diskussionen über die Tragweite der Feuerwerkskörper und deren massiven Effekte auf Mensch und Natur werden auch in den kommenden Monaten entscheidend sein, während die Bevölkerung weiterhin mit den Folgen der Silvestertraditionen konfrontiert bleibt.

Im Hinblick auf die anhaltenden gesundheitlichen Gefahren sowie die Umweltbelastungen wird es wichtiger denn je werden, die Relevanz einer verantwortungsvollen Handhabung von Feuerwerkskörpern zu verstehen, um die Sicherheit und das Wohl aller Lebewesen zu garantieren. Die Notwendigkeit von Veränderungen ist unumstritten, und wie die zahlreichen Berichte von verschiedenen Institutionen zeigen, muss ein Umdenken vollzogen werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
das-blv.de
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tagesschau.de
Mehr dazu
wwf.at

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