
Die Schließung des Kinder- und Familienzentrums Kinderland in Bremen ist für die Elternschaft ein herber Schlag. Heute wurde die Mitteilung öffentlich gemacht, dass die Einrichtung zum 31. Juli 2025 geschlossen wird. Verantwortlich für die Kommunikation ist die Zentrumsleitung, nicht jedoch die Kita Bremen selbst, weshalb viele Eltern über die Umstände der Schließung besorgt sind. Weser-Kurier berichtet, dass die Einrichtungen in der aktuellen Form nicht mehr tragbar sind, da Kinderland lediglich zwei Krippengruppen beheimatet und kein durchgängiges Angebot von der frühkindlichen Bildung bis zum Schuleintritt anbieten kann.
Die Entscheidung zur Schließung ist nicht nur ein organisatorisches Problem. Eltern müssen bereits jetzt alternative Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder finden, da neun der 18 Kinder die Einrichtung altersbedingt verlassen. Für vier Kinder wird aktiv nach neuen Betreuungsoptionen gesucht. Währenddessen führen fünf Viert-Quartalskinder Gespräche über einen Wechsel in den Elementarbereich.
Steigende Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung
Die Situation der Kitas in Deutschland versetzt Experten in Alarmbereitschaft. NIFBE beschreibt den Zustand der frühkindlichen Bildung als alarmierend und steht vor dem Hintergrund einer allgemeinen „Kita-Krise“. Diese Krise wurde vom Aufruf zur Handlung ausgehend von vier Wissenschaftler:innen initiiert. Wie der Aufruf zeigt, hat sich die Arbeitsbelastung für Erzieherinnen und Erzieher seit der Corona-Pandemie dramatisch erhöht.
Besonders besorgniserregend sind die hohen Krankheitsraten der Fachkräfte, viele leiden unter psychischen Erkrankungen. Dies hat direkten Einfluss auf die Kinder, die zunehmend Stress, Erschöpfung und Unwohlsein zeigen. Experten fordern daher stabile Bezugspersonen sowie verlässliche Strukturen für die Kinder.
Handlungsbedarf in der Politik
Die Forderungen sind klar: Zusätzliche Finanzierungsmittel sollen bereitgestellt werden, um die Rahmenbedingungen für Kitas entscheidend zu verbessern. Bildungsklick hebt hervor, dass der aktuelle Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes zeigt, dass 68 % der befragten Fachkräfte nicht angemessen auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können. In sozialen Brennpunkten sind diese Probleme besonders ausgeprägt.
Der Aufruf zur politischen Intervention verlangt von den Verantwortlichen, nicht nur die Grundfinanzierung zu sichern, sondern auch die Qualität der frühkindlichen Bildungsangebote nachhaltig zu verbessern. Edmund T. fixiert, dass ein direkter Zusammenhang zwischen den schlechten Bedingungen in Kitas und den steigenden Bildungslücken sowie psychischen Auffälligkeiten bei Kindern besteht.
Wie in Bremen, so ist die Situation vielerorts ähnlich. Die Schließung von Kinderland könnte längst überfällig gewesene Veränderungsprozesse einläuten, doch ohne eine spürbare Erhöhung der Ressourcen wird das System der frühkindlichen Bildung in Deutschland weiterhin unter Druck stehen.