
Am Jahreswechsel 2024/2025 erlebte Bremen eine vergleichsweise ruhige Silvesternacht. Weser-Kurier berichtet von über 400 Einsätzen der Polizei sowie rund 140 Rettungsdiensteinsätzen. Trotz dieser hohen Anzahl an Notrufen gab es keine größeren Schadenslagen oder Zwischenfälle. Während die Einsatzkräfte zahlreiche Branddelikte, Schlägereien und Sachbeschädigungen verzeichneten, blieben schwerwiegende Vorfälle aus.
In den Straßen Bremens feierten mehrere Tausend Menschen, insbesondere an belebten Plätzen wie dem Bahnhofsplatz und der Sielwallkreuzung. Die Polizei war vor Ort und wies mit Lautsprecherdurchsagen auf ein bestehendes Böllerverbot hin. Jedoch blieb die Wirkung dieser Maßnahmen zunächst aus, was in der Entdeckung zweier Personengruppen am Hauptbahnhof gipfelte, die sich mit Pyrotechnik beschossen.
Angriffe auf Einsatzkräfte
Bereits in den letzten Jahren ist die Gewaltthematik gegen Einsatzkräfte in Deutschland ein wiederkehrendes Thema. Dies wurde auch in der aktuellen Silvesternacht offensichtlich. Einsatzkräfte in Bremen wurden wiederholt mit Feuerwerkskörpern angegriffen, was in einem leichten Verletzten bei einem Polizisten gipfelte. Über diese Problematik berichtet auch der SWR, der auf die steigende Zahl von Gewalttaten gegen Feuerwehr- und Polizeibeamte hinweist.
Der Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) verurteilte die Angriffe auf die Einsatzkräfte und äußerte sich kritisch zum privaten Feuerwerksgebrauch. Ein besonders besorgniserregender Vorfall ereignete sich in Walle, wo ein Sanitäter bei einem Einsatz schwer verletzt wurde und in eine Klinik musste. Diese Angriffe auf Einsatzkräfte sind kein Einzelfall, sondern vielmehr Teil eines größeren Problems, das über die Stadtgrenzen Bremens hinausgeht.
Ein flächendeckendes Problem
Laut Aussagen von Feuerwehrvertretern wie dem Einsatzleiter Adrian Scherer aus Kehl kommt es auch in Baden-Württemberg immer wieder zu Übergriffen auf Einsatzkräfte. Der dortige DRK-Landesgeschäftsführer Marc Groß betont, dass Aggressionen häufig im Zusammenhang mit großen Festen und dem Konsum von Alkohol und Drogen auftreten.
Die Zunahme von Gewalt gegen Einsatzkräfte wurde in einer Polizei-Statistik für 2021 dokumentiert. In Baden-Württemberg gab es 187 Fälle von Gewalt gegen Rettungskräfte, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspricht. Innenminister Thomas Strobl bezeichnete die Gewalt gegen diese Gruppen als „völlig inakzeptabel“ und meinte, dass es an der Zeit sei, klare Maßnahmen zu ergreifen. Auch der Deutsche Feuerwehrverband fordert härtere Strafen für Angriffe auf Einsatzkräfte.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Silvesternacht in Bremen zwar relativ ruhig verlief, jedoch gleichzeitig die schleichende Gewalt gegen Einsatzkräfte erneut in den Vordergrund rückte. Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle in Zukunft weniger werden und ein respektvoller Umgang mit denjenigen, die für unsere Sicherheit sorgen, zur Norm wird.