
Am 14. Februar 2025 findet im Bremer Rathaus die traditionelle Schaffermahlzeit statt, die seit 1545 besteht und seitdem eine symbolische Verbindung zur maritimen Tradition der Stadt aufrechterhält. In diesem Jahr wird der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), als Ehrengast erwartet. Neben ihm haben sich auch Botschafter aus Estland und Uruguay angesagt. Insgesamt werden in der Oberen Rathaushalle etwa 300 Gäste, darunter 100 Kapitäninnen und Kapitäne sowie 100 kaufmännische Mitglieder, erwartet, um gemeinsam für den guten Zweck zu speisen.
Das Hauptziel der Schaffermahlzeit besteht darin, Spenden für das „Haus Seefahrt“ in Bremen zu sammeln. Diese Stiftung unterstützt Seeleute und deren Familien, insbesondere in schwierigen Zeiten. Neben der direkten Hilfe in Notlagen, bietet die Stiftung auch Unterstützung für Nautik-Studierende, was die Bedeutung dieser Geschichte für die maritime Gemeinschaft unterstreicht. buten un binnen berichtet, dass Hendrik Wüst eine Rede halten wird, um die Bedeutung dieser Unterstützung hervorzuheben.
Tradition und festliches Ambiente
Die Schaffermahlzeit ist nicht nur ein gesellschaftliches Ereignis, sondern auch ein Festmahl mit einem minutiös geplanten Ablauf, das etwa fünf Stunden dauert. Die Gäste genießen traditionelle Speisen wie Stockfisch, Braunkohl und Rigaer Butt, die festliche Atmosphäre betont die maritime Tradition. Sechs Kapitänsschaffer repräsentieren die historischen Wurzeln dieser Veranstaltung. Zwölf Reden werden während des Abends gehalten, und zum Abschluss rauchen die Gäste Tabak aus weißen Tonpfeifen, was das traditionelle Ritual abrundet. Diese Veranstaltung ist die wichtigste Einnahmequelle der Stiftung und spielt somit eine entscheidende Rolle für die maritime Gemeinschaft in Bremen. Nordsee-Zeitung ergänzt, dass die drei Gastgeber Thorsten Rönner, Julius Runge und Alexander Schnitger die Veranstaltung organisieren.
Die Bedeutung von Veranstaltungen wie der Schaffermahlzeit wird besonders deutlich, wenn man die Herausforderungen betrachtet, denen Seeleute begegnen. Viele von ihnen verbringen Monate an Bord, oft fernab von ihren Familien und Freunden. Eine besondere Initiative, die zur Verbesserung des Lebens der Seeleute beiträgt, ist die Arbeit der Kieler Seemannsmission. Jährlich verteilen Ehrenamtliche Geschenke an Seeleute, die an den Feiertagen oft allein auf ihren Schiffen sind. Diese Geschenke enthalten Süßigkeiten, Vitamine und andere nützliche Lebensmittel und sind nicht nur ein Zeichen der Unterstützung, sondern geben den Seeleuten auch ein Gefühl der Zugehörigkeit während der Feiertage.
Geschenke für Seeleute
An der Kieler Schleuse erwarten die Ehrenamtlichen viele Seeleute, die gekommen sind, um Geschenke entgegenzunehmen. Die Seeleute leben auf ihren Schiffen unter oft schwierigen Bedingungen und arbeiten im Schichtsystem von sechs Stunden Arbeit gefolgt von sechs Stunden Pause. Über 80 Prozent der Waren in Deutschland werden per Schiff transportiert, was die Wichtigkeit der Seefahrt für das Land unterstreicht. Wie NDR berichtet, haben die Ehrenamtlichen der Kieler Seemannsmission die Aufgabe, nicht nur Geschenke zu verteilen, sondern auch für das körperliche und seelische Wohl der Seeleute zu sorgen, indem sie warme Mützen und Snacks anbieten sowie bei Bedarf medizinische Hilfe organisieren.
Insgesamt ist die Schaffermahlzeit mehr als nur ein festliches Essen. Sie verbindet Tradition, Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft für diejenigen, die oft unter unwürdigen Bedingungen arbeiten müssen. Die Veranstaltung zeigt das Engagement der Menschen in Bremen für die maritimen Wurzeln und das Wohlergehen ihrer Seeleute.