
Die Stadt Bremen hat heute bekannt gegeben, dass sie 66 marode Wohnungen in der George-Albrecht-Straße in Blumenthal erworben hat. Der Kaufvertrag wurde am Montag unterzeichnet, und der Kaufpreis für das Immobilienpaket beträgt 3,7 Millionen Euro inklusive Nebenkosten. Diese Initiative soll eine zentrale Rolle in der Strategie zur Verbesserung der Wohnverhältnisse im Blumenthaler Zentrum spielen, das seit Jahren von sozialen Problemen betroffen ist. Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) bezeichnete den Ankauf als wichtigen Schritt zur Aufwertung des Stadtteils Weser-Kurier.
Der Erwerb umfasst die Hausnummern 13 bis 16f und wird in Zusammenarbeit mit dem Sanierungsträger Baubecon durchgeführt. Die Stadt hat über ein Jahr lang nach einem neuen Eigentümer für das Immobilienpaket gesucht, jedoch ohne Erfolg. Nun planen die Stadt und Baubecon, die angeschlagenen Wohnungen umfassend zu sanieren. Nach der Sanierung sollen sie an einen sozial verantwortungsvollen Vermieter übergehen.
Langfristige Entwicklungsstrategie
Die Herausforderung der Sanierung im Blumenthaler Ortszentrum ist komplex. Der Prozess zur Umgestaltung wird voraussichtlich 10 bis 15 Jahre in Anspruch nehmen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Management von Leerständen. Dazu hat sich ein Team aus Experten gebildet, darunter Bianca Matthes und Matthias Gunnemann von BauBeCon sowie Vertreterinnen und Vertreter des senatorischen Ressorts Stadtentwicklung Das Blv.
Der Beirat wurde in den Prozess eingebunden und hat die geplanten Maßnahmen positiv aufgenommen. Als Teil des Entwicklungskonzepts, das bereits im April 2023 verabschiedet wurde, soll unter anderem das alte Rathaus auf eine öffentliche Nutzung hin untersucht werden. Zudem ist ein Sport- und Bewegungszentrum im Kämmerei-Quartier vorgesehen. Dies alles zielt darauf ab, die Lebensqualität im Stadtteil signifikant zu verbessern und die Attraktivität des Viertels zu steigern.
Die Bedeutung der Lebensqualität
Im Kontext der Revitalisierung von Innenstädten sind ähnliche Herausforderungen in vielen Städten zu beobachten. Experten betonen, dass historische Zentrumsstrukturen oft an Attraktivität verlieren, was zur Abwanderung von Handel und Wohnbevölkerung führt. Um dem entgegenzuwirken, sind Maßnahmen wie die Umnutzung alter Gebäude und die Schaffung attraktiver Wohnräume notwendig Stadtmarketing.
Die Stadt Bremen sieht in der Übernahme von Immobilien und der Sanierung ein großes Potenzial zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bewohner. Darüber hinaus wird eine stärkere öffentliche Beteiligung gefordert, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner im Revitalisierungsprozess berücksichtigt werden.