
Am Sedanplatz in der Vegesacker Innenstadt wird ein umfangreiches Bauprojekt zur Stärkung des Stadtteils realisiert. Wie die Senatspressestelle Bremen berichtet, umfasst das Vorhaben drei Bauabschnitte, die sowohl neue Geschäfts- als auch Wohnflächen schaffen sollen. Ziel hierbei ist es, die Attraktivität des Vegesacker Zentrums zu erhöhen und den Leerstand im Stadtgebiet zu reduzieren.
Der erste Bauabschnitt startet im Februar 2025 mit dem Abriss des ehemaligen Asia-Marktes sowie eines Teils des Finanzamts. Geplant ist ein vierstöckiges Geschäftshaus, das von den Architekten Hilmes und Lamprecht entworfen wurde. Die unteren Etagen werden von der Sparkasse Bremen AG als Ankermieterin belegt, während darüber Praxisflächen für eine Physiotherapiepraxis und eine Augenärztin vorgesehen sind. Das gesamte Gebäude ist bereits zu 100 Prozent vermietet, mit einer Fertigstellung, die für den Herbst 2026 in Aussicht steht.
Fortschritte und Genehmigungen
Am Sedanplatz stehen bereits weitere Pläne in den Startlöchern. Der zweite Bauabschnitt sieht 25 moderne Eigentumswohnungen über einer Tiefgarage vor. Der Bauantrag befindet sich derzeit im Genehmigungsverfahren, während das Bauressort die Unterlagen prüft. Die Beschäftigten der Bewertungsstelle des Finanzamts Bremerhaven sollen im Herbst 2025 umziehen, um Platz für die neuen Bauvorhaben zu schaffen.
Im dritten Bauabschnitt wird nach dem Auszug von Tedi im Jahr 2029 eine neue Markthalle entstehen, die ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit Gastronomie und Einzelhandel im Erdgeschoss beinhaltet. Die Pläne für den Abriss der bestehenden Markthalle sind ebenfalls fortgeschritten, auch wenn Tedi seinen Mietvertrag bis 2029 verlängert hat. Hintergrund ist, dass energetische Aspekte gegen eine Umnutzung der bestehenden Gebäude sprechen.
Investoren und Stadtentwicklung
Die Nordbremer Investoren Olaf Mosel von der M Projekt GmbH & Co. KG und Thorsten Nagel von der PROCON Gruppe werden maßgeblich am Projekt beteiligt. Das Grundstück sowie die angrenzenden Flächen wurden von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) an die Investoren verkauft, wobei keine Angaben zum Kaufpreis gemacht wurden. Es wurde Stillschweigen über diese finanziellen Aspekte vereinbart.
Das Vorhaben wird als wesentlicher Schritt zur Entwicklung des Sedanplatzes als lebendiges Zentrum von Vegesack angesehen. Laut den Erkenntnissen des GIZ, die die Bedeutung urbaner Entwicklung unterstreichen, ist die Verstädterung ein globaler Megatrend. Bis 2050 wird erwartet, dass mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung in Städten leben wird. Daher sind ehrgeizige Projekte wie das am Sedanplatz nicht nur lokal wichtig, sondern stehen auch im Kontext der globalen Herausforderungen der Urbanisierung.
Die Ansätze zur urbanen Entwicklung, die auch vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt werden, zielen darauf ab, sozialgerechte und klimafreundliche Städte zu fördern. Das Projekt in Vegesack könnte als Beispiel für integrierte Stadtentwicklung in Deutschland dienen, die sich an den hohen Anforderungen des Klimaschutzes orientiert.
Insgesamt wird das Bauprojekt am Sedanplatz nicht nur für eine urbanistische Aufwertung Vegesacks sorgen, sondern auch als Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung betrachtet, die sich mit den globalen Herausforderungen der Urbanisierung und den damit verbundenen sozialen und ökologischen Aspekten auseinandersetzt.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Seiten der Senatspressestelle Bremen, des Weser-Kuriers und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).