
Am 8. März 2025 wurde der Internationale Frauentag mit einer Plakatmalaktion in der Kunsthalle Bremen gefeiert. Organisiert von New Perceptions, bot die Veranstaltung den Teilnehmenden die Möglichkeit, persönliche Schilder zu gestalten, die bei einer anschließenden Demonstration verwendet werden sollten. Diese Aktion war nicht politisch ausgerichtet, sondern richtete sich vielmehr an die weltweiten Rechte der Frauen und erinnerte daran, wie wichtig es ist, für Gleichheit und Respekt einzutreten. Die Veranstaltung zog zahlreiche kreative Köpfe an, die der Verdrängung weiblicher Perspektiven entgegenwirken wollten. So berichtete der Weser-Kurier, dass die Stimmung in der Kunsthalle lebhaft und engagiert war.
Der Internationale Frauentag wird international seit 1975 von den Vereinten Nationen gefeiert, als dieser als offizieller Feiertag etabliert wurde. Verdient gemachten Kämpfe um Geschlechtergleichheit fanden ihren Ursprung bereits 1909 in den USA und breiteten sich schnell nach Europa aus. Der Fokus lag von Anfang an auf der Bekämpfung von Gewalt, Diskriminierung und der Ausbeutung von Frauen. In der heutigen Zeit sind die Herausforderungen allerdings nach wie vor groß.
Globale Herausforderungen und Fortschritte
UN-Generalsekretär António Guterres betonte anlässlich des diesjährigen Frauentags die wichtige Rolle der Frauen in der Politik und Governance. Er führte aus, dass die Teilhabe von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen zu besseren sozialen Schutzmaßnahmen und klimatpolitischen Vereinbarungen führt. Trotzdem bleibt der Fortschritt langsam und ungleichmäßig, wie der Bundeszentrale für politische Bildung feststellt. Es sind spezielle Maßnahmen erforderlich, um das Gleichgewicht zu verbessern.
Die dieser internationalen Feier zugrunde liegenden Themen sind vielfältig und zunehmend dringlich. Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur die bestehenden Ungleichheiten verstärkt, sondern auch viele Frauen in Armut gedrängt, ihre Berufstätigkeit verloren und sie häufig in die Rolle von unbezahlten Pflegekräften gedrängt. Guterres forderte spezifische Unterstützungsmaßnahmen für Frauen und Mädchen, um diese Verbesserung zu fördern.
Rechtslage und soziale Gerechtigkeit
Obwohl einige positive Entwicklungen in den Bereichen Geschlechtergerechtigkeit und rechtliche Rahmenbedingungen verzeichnet wurden, zeigt der Sustainable Development Report 2024 eine langsame Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit. Trotz 56 positiver Rechtsreformen zwischen 2019 und 2023 fehlen in vielen Ländern grundlegende Gesetze gegen Diskriminierung von Frauen. In 67 von 120 Ländern gibt es keine gesetzlichen Regelungen, die Frauen gleichberechtigt über Ehe und Scheidung entscheiden lassen.
In Deutschland ist die Lage der Frauen ebenfalls besorgniserregend. Jede dritte Frau wird Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt. 2023 wurden 167.639 Fälle von Partnerschaftsgewalt angezeigt, was einer Zunahme von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese dramatischen Zahlen verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen, denen Frauen auch in der modernen Gesellschaft gegenüberstehen. Im gleichen Atemzug wurde der Gender Pay Gap, wenn auch leicht, von 18 Prozent (2022) auf 16 Prozent (2023) gesenkt.
Gleichzeitig hebt die UN auch die entscheidende Rolle von Frauen in der Wissenschaft und Führung hervor. Der Frauenanteil an Professuren liegt 2023 nur bei 29 Prozent, während der Frauenanteil in den deutschen Bundestag über 35 Prozent betrug. Maßnahmen wie die gesetzliche Frauenquote in Aufsichtsräten und die Zielvorgaben zur Förderung geschlechtlicher Gleichheit sind Schritte in die richtige Richtung.
Es bleibt klar, dass der Kampf um Gleichstellung, Rechte und Empowerment für alle Frauen und Mädchen weiterhin ein zentrales Anliegen ist. Die Motto des Internationalen Frauentags in diesem Jahr, „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte, Gleichwertigkeit und Empowerment“, erinnert uns daran, dass noch viel zu tun ist.