
Aktuell sind die Arbeiten an der neuen Eisenbahnüberführung an der Zeppelinstraße in Bremen im vollen Gange. Die Deutsche Bahn vermeldet, dass der Straßenbahnverkehr vorübergehend eingleisig geführt wird, während das Trogbauwerk bereits teilweise fertiggestellt ist. Auf der Baustelle selbst wurden neue Brücken für die Eisenbahn platziert, was einen bedeutenden Fortschritt darstellt. Zudem ist ein Wasserbecken auf der Südseite entstanden, während auf der Nordseite zwei größere Wasserbecken sichtbar sind, die bereits auf Satellitenbildern zu erkennen sind. Diese Baumaßnahmen sind größtenteils eine Reaktion auf die Hochwasserproblematik, die in der Vergangenheit bei Regenfällen unter der alten Überführung aufgetreten ist, wie der Weser-Kurier berichtet.
Des Weiteren ist ein Versickerungsbecken an der Beneckendorffallee im Bau, das ebenfalls große Ausmaße aufweist. Eine neu angelegte Rampe für Autos, Radfahrer, Fußgänger und Straßenbahnen erhöht die Zugänglichkeit des Areals. Im Wasserbecken auf der Südseite ist ein Saugbagger im Einsatz, der dazu dient, grundlegende Baumaßnahmen zu unterstützen, während das Grundwasser abgepumpt wird. Ein hoher Grundwasserstand bleibt eine ständige Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.
Fortschritt und Herausforderungen
Die Deutschen Bahn hat bestätigt, dass das abgepumpte Grundwasser und das Aushubmaterial in das Becken auf der Nordseite gepumpt werden. Um den Anforderungen des Projekts gerecht zu werden, wurde der neue Trog tiefer als der alte angelegt, um die Durchfahrthöhe zu erhöhen. Trotz der Fortschritte sind Müllansammlungen rund um die Baustelle, insbesondere im Bereich der ehemaligen Wurstfabrik Könecke, aufgefallen. Die Bauarbeiten an der Eisenbahnüberführung sollen bis Mitte 2025 abgeschlossen sein, mit dem Ziel, dass der doppelgleisige Straßenbahnverkehr bis Ende August 2025 wiederhergestellt ist. Der Autoverkehr soll im Oktober 2025 freigegeben werden, während der Rad- und Fußverkehr voraussichtlich Ende November 2025 folgen wird.
Im Kontext ähnlicher Projekte in Deutschland zeigt die Erneuerung der Bahnbrücken in Köln, wie unabdingbar solche Maßnahmen für die Verkehrsinfrastruktur sind. Die DB Netz AG plant in den nächsten zehn Jahren die Erneuerung von sechs Bahnbrücken, die über die Deutz-Mülheimer Straße zum Bahnhof Köln Messe/Deutz führen. Dabei handelt es sich um überwiegend mehr als 100 Jahre alte Stabbogenbrücken, die in der Vergangenheit aufgrund unzureichender Durchfahrtshöhen an technische Richtlinien angepasst werden müssen. Neue Brücken werden nicht nur höher, sondern auch breiter gestaltet, um Anfahrschäden durch LKWs zu vermeiden.
Nachhaltige Materialverwendung
Der Neubau dieser Bahnüberführungen erfolgt in Stahlbeton-Verbundbauweise. Der Beton wird sorgfältig ausgewählt, um Umweltauswirkungen zu reduzieren. Der Einsatz von CEM III/B 42,5 N-LH/SR Zement mit einem hohen Gehalt an Hüttensand ist ein Schritt in Richtung nachhaltiger Bauweisen. Dies trägt zu einer langsamen Festigkeitsentwicklung sowie hohen Nacherhärtung bei, was den Zement-Klinkeranteil senkt und somit die CO2-Emissionen reduziert. Die gesamte Baustelle in Köln liegt an einer stark frequentierten Kreuzung und erfordert ein umfassendes Verkehrsführungskonzept, um die Auswirkungen auf die Verkehrsteilnehmer zu minimieren.
In beiden Projekten zeigt sich, dass Infrastrukturmaßnahmen nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch nachhaltige Ansätze erfordern, um sowohl die Funktionalität als auch die Umweltverträglichkeit für die Zukunft zu gewährleisten. Weitere Informationen zu den Fortschritten in Bremen und Köln sind auf den jeweiligen Seiten von Weser-Kurier und Beton zu finden.