Bremen

Ehrenbürger von Leer: Albrecht Weinberg wird 100 und kämpft weiter!

Albrecht Weinberg, ein bemerkenswerter Holocaust-Überlebender und Ehrenbürger von Leer, feiert heute seinen 100. Geburtstag. Weinberg, der in Rhauderfehn aufwuchs, hat die Schrecken der Konzentrationslager Auschwitz, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen überlebt. Während seiner Gefangenschaft musste er mehrere Todesmärsche durchstehen. Laut n-tv dankte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Weinberg für sein unermüdliches Engagement zur Aufklärung über die Verbrechen der Vergangenheit.

Die jüdische Familie Weinberg wurde fast vollständig von den Nazis ermordet. Albrecht Weinbergs Eltern, Alfred und Flora, wurden 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie ihr Leben verloren. Von seinen Geschwistern überlebte nur seine Schwester Friedel, mit der er 1947 in die USA emigrierte. Nach mehr als sechzig Jahren kehrten die Geschwister 2012 nach Ostfriesland zurück, um über ihre Erfahrungen zu berichten und das Gedächtnis der ermordeten Familienmitglieder zu wahren. Über seine Erlebnisse unterrichtet Weinberg seither an Schulen, um jüngere Generationen zu sensibilisieren.

Engagement gegen Antisemitismus

Weinberg ist auch im hohen Alter aktiv gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. Vor kurzem protestierte er im Rollstuhl bei einer Demonstration gegen rechts in seiner Heimatstadt. Er äußerte Besorgnis über den wiedererstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland und gab sein Bundesverdienstkreuz zurück, um ein Zeichen zu setzen. Diese Entscheidung fiel inmitten der Auseinandersetzung über eine Entschließung der CDU/CSU zur Migrationspolitik, die er nicht unterstützen konnte. Steinmeier bedauerte diesen Schritt und bat Weinberg, seine Entscheidung zu überdenken, was dieser jedoch ablehnte. Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, übermittelte ihm Glückwünsche und teilte seine Besorgnis über die zunehmende Akzeptanz rechtsextremer Positionen in Deutschland mit.

Anlässlich seines 100. Geburtstags plant die Stadt Leer einen Empfang im Historischen Rathaus, um Weinbergs außergewöhnliches Leben zu würdigen. Albrecht Weinberg, dessen Geschwister ebenfalls unter dem Holocaust leideten, engagiert sich nicht nur in der Erinnerungsarbeit, sondern setzt sich aktiv dafür ein, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen.

Erinnerung und Aufklärung

Die Initiative von Weinberg zur Verlegung von Stolpersteinen in Gedenken an seine Familie und andere Opfer des Holocaust ist ein wichtiges Zeichen für die Erinnerungskultur. Im Jahr 2011 wurden Stolpersteine für die Familie Weinberg in Rhauderfehn verlegt, und auch in Leer gibt es Straßen, die nach den Geschwistern benannt sind. Diese Gedenkaktionen sind Teil eines größeren kulturellen Gedächtnisses, das auch von anderen Überlebenden des Holocaust gefördert wird. Laut Jüdische Allgemeine berichten Überlebende in Videobotschaften über ihre Erfahrungen und fordern dazu auf, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen.

Albrecht Weinbergs Lebensgeschichte ist nicht nur ein Zeugnis über die Grausamkeiten des Holocaust, sondern auch ein eindringlicher Appell an die heutige Gesellschaft, sich aktiv gegen das Vergessen und gegen jede Form von Diskriminierung einzusetzen. Sein Engagement für eine gerechtere Zukunft bleibt unermüdlich, selbst im Alter von 100 Jahren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
n-tv.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
juedische-allgemeine.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert