
In einem aktuellen Interview äußerte sich James von Moltke, der Vizevorstandschef der Deutschen Bank, besorgt über die sich verschärfende Wettbewerbssituation Deutschlands im Bereich der Technologie, insbesondere im Sektor der Künstlichen Intelligenz (KI). Laut von Moltke hat Deutschland in diesen Bereichen bedeutend an Einfluss und Fortschritt verloren. Es besteht eine enorme Entwicklungslücke zu führenden Nationen wie den USA und China, insbesondere in allen Zukunftsfeldern – mit Ausnahme grüner Technologien, wie Weser-Kurier berichtet.
Die Revolution der KI findet vor allem in den Vereinigten Staaten statt, während Deutschland und die EU in vielen Aspekten ins Hintertreffen geraten und durch strikte Regulierungen den Fortschritt hemmen. Angesichts dieser Situation hebt von Moltke das Potenzial Deutschlands hervor, an die Weltspitze im industriellen KI-Einsatz aufzuschließen. Dennoch warnt er vor einem drohenden wirtschaftlichen Anschlussverlust und der Notwendigkeit, jetzt aktiv zu handeln, um die latent vorhandenen Ressourcen zu mobilisieren.
Herausforderungen des deutschen Wirtschaftsmarkts
Nils Wrogemann, Sprecher der Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Bremen, beschrieb die gegenwärtige Stimmung in Deutschland als „Katerstimmung“. Die ökonomischen Herausforderungen für 2024 stehen vor allem im Zeichen der Investitionszurückhaltung. Wrogemann betont die Vorteile der Region Nordwesten, insbesondere durch den Ausbau der Windkraft, fordert jedoch gleichzeitig mehr Investitionen, da diese Zurückhaltung nicht länger tragbar sei.
Inmitten dieser Bedenken erlaubt die Digitalwirtschaft in Deutschland jedoch einen positiven Ausblick. Trotz der anhaltenden konjunkturellen Schwäche zeigt der Sektor ein beeindruckendes Wachstum. Der jüngsten Analyse zufolge werden bis 2025 weitere Arbeitsplätze in der Digitalwirtschaft geschaffen, und das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz wächst stark, wie auch Deutsche Wirtschafts Nachrichten schildert.
Prognose und Potenzial der KI-Nutzung
<pEine Studie von Bitkom bestätigt die steigende Relevanz von Künstlicher Intelligenz in der deutschen Wirtschaft. Demnach beschäftigen sich bereits 57 Prozent der Unternehmen mit KI. 20 Prozent der Unternehmen setzen diese Technologien aktiv ein, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Weitere 37 Prozent planen oder diskutieren den zukünftigen Einsatz von KI. Diese Befragungen zeigen, dass 78 Prozent der deutschen Unternehmen Chancen in der KI sehen und auch 74 Prozent der Bevölkerung diese Technologie als Chance betrachten, so die Ergebnisse der Studie von Bitkom.
Der anhaltende Fachkräftemangel und unzureichende Investitionen bleiben jedoch zentrale Herausforderungen für die Branche. Dennoch lassen die Prognosen erkennen, dass die Digitalwirtschaft nicht nur in der Lage ist, sich widerstandsfähig zu zeigen, sondern auch Potenzial für weiteres Wachstum birgt. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie Deutschland auf diesen Druck reagiert und inwieweit es mit anderen Nationen im globalen Technologiewettbewerb mithalten kann.