
Ein innovatives Forschungsteam aus Bremen hat sich an die Entwicklung eines speziellen 3D-Druckers gewagt, der in der Lage ist, im All zu funktionieren. Ziel des Projekts ist es, benötigte Teile vor Ort auf dem Mond oder dem Mars herzustellen, um die enormen Kosten für den Transport von Ersatzteilen aus der Erde deutlich zu reduzieren. Laut butenunbinnen.de setzt sich das Team aus drei Studierenden, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter und dem Logistik-Professor Yilmaz Uygun zusammen.
Ein wesentlicher Vorteil des 3D-Druckers ist seine Mobilität. Er wurde so konzipiert, dass er sich wie eine Krabbe bewegt und sich autonom auf dem Himmelskörper verankern kann. Um die benötigte Energie bereitzustellen, sind Solarpanels geplant, die direkt am Drucker installiert sind. Die erforderlichen Materialien werden zunächst in Pulverform zur Verfügung gestellt, und es wird bereits an einer langfristigen Lösung gearbeitet, bei der Material von Asteroiden extrahiert werden könnte, wie chip.de berichtet.
Technologische Herausforderungen
Die Technologie des 3D-Druckers muss nicht nur extremen Temperaturschwankungen standhalten, sondern auch in der Schwerelosigkeit funktionieren. Die Kosten für den Transport von Materialien und Ersatzteilen in den Weltraum sind exorbitant. Es wird geschätzt, dass der Transport zum Mond etwa 100.000 Euro pro Kilogramm kostet, während die Preise für den Transport zum Mars sogar mehrere Millionen Euro betragen können. Diese enormen Kosten unterstreichen die Bedeutung der Entwicklung vor Ort operierender Technologien.
In anbetracht der Herausforderungen, die mit der Herstellung im All verbunden sind, hebt das Team hervor, dass der Drucker Teile bis zu drei Metern Größe und schwere Werkzeuge drucken kann. Der Drucker könnte nicht nur für die Herstellung von Ersatzteilen, sondern auch beim Bau von Habitaten auf dem Mond oder Mars nützlich sein. Experten aus der Luft- und Raumfahrtindustrie zeigen großes Interesse an den Entwicklungen des Bremer Teams, wie 3D Activation ergänzt.
Praktische Anwendungen und Ausblick
Die erste Phase des Projekts sieht vor, ein kleineres Modell des 3D-Druckers zu entwickeln, gefolgt von einem Modell in Originalgröße. Erste Experimente sind für die nächste Mond-Mission vorgesehen. Diese Tests werden entscheidend sein, um die Fähigkeiten des Druckers im anspruchsvollen Umfeld des Weltraums zu evaluieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von 3D-Drucktechnologien im Weltraum nicht nur die Autonomie der Raumfahrtmissionen erhöht, sondern auch den logistischen Aufwand erheblich senkt. Damit könnten neue Entdeckungen im All ermöglicht werden, was die Rolle des 3D-Drucks in der europäischen und globalen Raumfahrt revolutionieren könnte.