
Am 8. Februar 2025 findet um 16:00 Uhr eine Kundgebung der Initiative „Laut gegen Rechts“ auf dem Bremer Domshof statt. Diese Veranstaltung wird von einem breiten Bündnis unterstützt, das Gewerkschaften, Kirchen, politische Gruppen, den Landesmusikrat, Künstlerinnen sowie den Sportverein Werder Bremen umfasst. Ziel der Kundgebung ist es, ein starkes Zeichen für Solidarität und Demokratie zu setzen sowie gegen rechte Hetze zu protestieren und für eine gerechte Gesellschaft einzutreten. Ursprünglich sollte die Veranstaltung auf dem Marktplatz stattfinden, wurde jedoch aus Platzgründen auf den Domshof verlegt.
Insgesamt haben die Veranstalter 5.000 Teilnehmende angemeldet, während die Polizei mit einer deutlich höheren Zahl an Personen rechnet. Die Verkehrseinschränkungen in der Bremer Innenstadt sind bereits ein Thema: Busse und Bahnen werden bis zum frühen Abend ausfallen, umgeleitet oder verspätet sein. Diese Maßnahmen sind eine Folge der zu erwartenden Menschenmenge und des großen Interesses an der Kundgebung.
Böse Erinnerungen und politische Beweggründe
Die Initiative „Laut gegen Rechts“ entstand nach Protesten, die ein Jahr zuvor durch einen Bericht von Correktiv ausgelöst wurden. In diesem Bericht wurde ein Treffen von AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern thematisiert, bei dem es um die rassistische Vertreibung von Menschen aus Deutschland, einschließlich solcher mit deutschem Pass, ging. Der Begriff „Remigration“, der in diesem Zusammenhang fiel, hat die Sensibilität gegenüber derartigen Themen in Bremen erhöht.
Lukas Röber, einer der Initiatoren der Bewegung, hat betont, dass das Engagement für diese Sache wichtig war, er jedoch enttäuscht über das fehlende politische Handeln ist. Seine Einschätzung wird durch die Worte von Thomas Köcher, von der Bremer Landeszentrale für politische Bildung, ergänzt. Köcher sieht die Demonstrationen als großen Erfolg an: Es gab mehr Anfragen für Fortbildungen und eine erhöhte Besucherzahl des Denkort Bunker Valentin, ein Ort, der mit der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus verbunden ist.
Die gesellschaftliche Stimmung und zukünftige Pläne
Azad Kour von der Grünen Jugend Bremen beschreibt die gesellschaftliche Stimmung als positiv, trotz der Umfragehochs der AfD. Ortrud Staude von „Omas gegen rechts“ hebt hervor, dass die Partnerschaft zwischen ihrer Gruppe und „Laut gegen rechts“ ein Erfolg darstellt. Die Hauptziele der Initiative umfassen nicht nur den Widerstand gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft, sondern auch den Schutz von Geflüchteten und eine kritische Auseinandersetzung mit politischen Diskursen.
Um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, plant die Initiative in Zukunft weiterhin Proteste und möchte Menschen mobilisieren, die normalerweise nicht demonstrieren. Der harte Kern der Initiative besteht aus etwa 10 Personen, die den Bedarf für „Laut gegen rechts“ als unverändert hoch einschätzen.
Mit dem Motto „Bremen hält zusammen“ ruft die Initiative zur Teilnahme an der Kundgebung auf. Themen wie gute Bildung, ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitswesen, der Schutz von Geflüchteten und die Aufrechterhaltung einer offenen Gesellschaft stehen dabei ebenso im Fokus wie der Erhalt einer intakten Infrastruktur und eines gesunden Klimas.
Diese Kundgebung am 8. Februar ist nicht nur ein gegenwärtiges Ereignis, sondern auch ein Ausdruck eines tief verwurzelten Engagements für eine gerechtere Gesellschaft in Bremen.