
Bremen hat sich als eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands etabliert, ein Ergebnis jahrelanger Investitionen in ein umfangreiches Radwegenetz und spezielle Fahrradstraßen. Die Stadt profitiert von einer hohen Aktivität verschiedenster Verkehrsteilnehmer, besonders zu Stoßzeiten morgens und abends. Diese Vielfalt wird durch den kontinuierlichen Ausbau und die Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs unterstützt. Bremen setzt somit auf eine fortschrittliche Mobilität, die nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch die Lebensqualität der Bewohner erhöht.
Die Stadt hat die Einschränkungen für Autos in bestimmten Innenstadtbereichen eingeführt, um die Fußgänger und Radfahrer zu fördern. Dies hat nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch eine angenehme Atmosphäre in den autofreien Zonen geschaffen. Darüber hinaus gibt es Park-and-Ride-Möglichkeiten am Stadtrand, die dazu beitragen, das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Plans zur Verringerung der Umweltbelastung in der Stadt.
Förderung nachhaltiger Mobilität
Bremen hat sich dem Ziel verschrieben, nachhaltige Mobilität durch verschiedene Konzepte zu fördern. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Integration von Fahrrädern, Carsharing, öffentlichem Nahverkehr und Elektrofahrzeugen. Projekte wie SHARE-North Squared (2023-2026), bei dem die Stadtgemeinde Bremen als Lead Partner auftritt, zielen darauf ab, die „Shared Mobility“ in Neubauvorhaben zu integrieren. Dies trägt zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und der Emissionen bei und verbessert die Lebensqualität in der Stadt.
Ein weiteres Projekt, der SMAPE (Shared Mobility Action Plan Exchange, 2023-2027), hat das Ziel, Strategien für geteilte Mobilität zu verbessern. Bremen wird dabei als Projektkoordinator agieren und einen eigenen „Shared Mobility Aktionsplan“ entwickeln. Auch im Rahmen des EU-Projekts SUNRISE (2017-2021) wurden nachhaltige Mobilitätslösungen auf Quartiersebene entwickelt, insbesondere im Neuen Hulsberg-Viertel, wo eine intensive Bürgerbeteiligung stattfand.
Öffentlicher Nahverkehr und alternative Verkehrsarten
Die Straßenbahn bildet das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Bremen und ist emissionsfrei. Umweltfreundliche Dieselbusse sowie der Einsatz von Elektro- und Trolleybussen sind in Prüfung. Bremen hat auch zahlreiche Maßnahmen zur Digitalisierung eingeführt, darunter ein elektronisches Ticketing, um die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger optimal abzudecken.
Zudem nutzen 45 % der Bremer Bürger für ihre Wege Fußverkehr oder Fahrrad. Diese Zahl zeigt die Wichtigkeit nicht-motorisierter Verkehrsarten in der Stadt. Car-Sharing dient als Ergänzung zu diesen Verkehrsmitteln und trägt dazu bei, den Parkdruck in städtischen Gebieten zu verringern.
Diese nachhaltigen Mobilitätsansätze stehen jedoch im Kontext größerer Herausforderungen. Der Verkehrssektor in Deutschland hat im Jahr 2019 165 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, ein Niveau, das nahezu dem von 1990 entspricht. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Emissionen bis 2030 auf 85 Millionen Tonnen reduziert werden. Bremen nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein und zeigt, wie innovative Mobilitätskonzepte in der Praxis aussehen können.
Die derzeitige Verkehrspolitik in Deutschland begünstigt nach wie vor den motorisierten Individualverkehr. In Anbetracht der steigenden Fahrleistungen und des erhöhten Verkehrsaufwandes ist eine tiefgreifende Transformation des gesamten Mobilitätssektors unausweichlich, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.
Durch die kontinuierliche Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Mobilitätsstrategien bietet Bremen ein Beispiel für andere Städte, die ähnliche Herausforderungen bewältigen möchten. Die Vision einer integrierten, umweltfreundlichen Mobilität könnte einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion von Emissionen und zur Steigerung der Lebensqualität in urbanen Räumen leisten.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Bremer Mobilitätslandschaft, können Sie die Artikel des Weser-Kuriers, des Bremer Senats und der Bundeszentrale für politische Bildung konsultieren.