
Im März 2025 wurde in Bremen der neue Naturerlebnispfad „Wilder Grüner Westen“ eröffnet. Dieser Weg schlängelt sich über 1,2 Kilometer im Naherholungspark Grüner Bremer Westen, nahe dem Stadtteil Gröpelingen. Ziel ist es, den Bürgern einen niedrigschwelligen Zugang zur Natur zu ermöglichen und ihnen die heimische Tier- und Pflanzenwelt näherzubringen. Die offizielle Einweihung wurde von den Senatorinnen Özlem Ünsal und Kathrin Moosdorf begleitet, die die Bedeutung solcher öffentlicher Räume in dicht besiedelten Quartieren unterstrichen.
Der Pfad ist ein Teil des Rundweges „In den Wischen“, der erst im Sommer 2023 baulich fertiggestellt wurde. Besucher können sich auf interaktive Erlebnisse freuen, die durch sechs Spielstationen und sechs Informationspunkte ergänzt werden. Zu den Themen gehören Artenvielfalt, Ökologie und Stadtklima. Unter den Highlights sind ein Barfußpfad, eine Aussichtsplattform sowie Stationen, die sich mit Wildbienen und verschiedenen Vogelarten befassen.
Förderung und Finanzierung
Die Realisierung des Projektes wurde mit rund 374.000 Euro aus dem Städtebauförderungsprogramm „Zukunft Stadtgrün“ unterstützt. Diese Finanzierung ist Teil einer größeren Initiative, um die Gestaltung von urbanen Grünflächen in Deutschland zu fördern, wie das Projekt „Stadtgrün – artenreich und vielfältig“ dokumentiert. Diese Initiative, die von April 2019 bis September 2021 lief, wollte Städten und Gemeinden zur naturnahen Pflege ihrer Grün- und Freiflächen anregen.
Öffentliche Grünflächen sind für die Lebensqualität und das Stadtklima von entscheidender Bedeutung, da 75 % der deutschen Bevölkerung in Städten lebt. Freizeitmöglichkeiten, Erholungsräume und die effektive Speicherfähigkeit von Wasser sind nur einige Vorteile gut geplanter Grünanlagen. Die Finanzierung dieses Projektes setzte sich aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zusammen.
Erlebnispfade als Bildungswerkzeuge
Erlebnispfade, wie der „Wilde Grüne Westen“, stellen einen modernen Ansatz zur Umweltbildung dar. Ihnen liegt die Idee zugrunde, dass Lernen durch direkte Interaktion mit der Umgebung effektiver ist als reine Wissensvermittlung. Dies zeigt sich auch in der Entwicklung von Lehrpfaden, die sich von einem passiven Vermittlungsansatz hin zu interaktiven Erlebnissen gewandelt haben. Es werden verschiedene Medien eingesetzt, darunter Informationstafeln und sensorische Installationen, um ein ansprechendes Lernerlebnis zu bieten.
Sinndrin hebt hervor, dass die Konzeption eines Erlebnispfades fünf didaktisch relevante Schritte umfasst: die Themenwahl, die Zielgruppenbestimmung, die Wegführung sowie die Auswahl der geeigneten Vermittlungsformen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass der Pfad nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam und ansprechend gestaltet ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Naturerlebnispfad „Wilder Grüner Westen“ in Bremen nicht nur ein Ort für Erholung und Freizeit darstellt, sondern auch als Bildungsplattform fungiert. Mit der Unterstützung durch Förderprojekte und der Integration von ökologischen Standards in der Stadtnatur wird die Lebensqualität der Stadtbewohner nachhaltig verbessert.