Bahnhofsvorstadt

Polizist in Drogenaffäre: Geheime Infos weitergegeben!

In der Bremer Bahnhofsvorstadt kam es am Dienstagmorgen gegen 05:30 Uhr zu einem gewalttätigen Vorfall, der die Polizei in Alarmbereitschaft versetzte. Ursprünglich war die Polizei gerufen worden, um einen Handydiebstahl zu klären. Bei der Klärung geriet der 22-jährige Verdächtige jedoch außer Kontrolle und schlug einer Polizistin den Schreibblock aus der Hand. In der weiteren Auseinandersetzung traf er einen Polizeikollegen mit einem Schlag ins Gesicht. Dank des schnellen Eingreifens der Beamten konnte der Mann schließlich überwältigt und in Handschellen zur Wache gebracht werden, berichtet der Weser-Kurier.

Bei der Durchsuchung des Verdächtigen fanden die Polizisten abgepacktes Marihuana und Bargeld. Eine anschließende Durchsuchung seiner Wohnung förderte weitere Verkaufseinheiten von Cannabis sowie Beweismittel zu Tage. In der Folge wurden mehrere Strafanzeigen erstattet, unter anderem wegen des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, des Verdachts des Drogenhandels und des Diebstahls. Die Ermittlungen zu dem Vorfall sind noch nicht abgeschlossen.

Ein anderer Fall von Drogenhandel

Im Kontext der Drogenproblematik in Deutschland wurde jüngst auch ein besonderer Fall aus Offenbach bekannt. Ein 43-jähriger Polizist, der im Rauschgiftkommissariat des Polizeipräsidiums Südosthessen tätig war, wurde wegen bandenmäßigem Drogenhandel festgenommen. Die Vorwürfe beinhalten, dass er von November 2019 bis Juni 2022 geheime Informationen über Polizeimaßnahmen an Drogenhändler weitergab. Dies führte dazu, dass Cannabis-Lieferungen im unteren einstelligen Tonnenbereich ermöglicht wurden.

Die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) gaben bekannt, dass der Polizist in Untersuchungshaft sitzt. Er wird auch des Steuervergehens beschuldigt, da er Einnahmen aus dem Verkauf von Fahrzeugen und -teilen nicht versteuert haben soll. Nach Durchsuchungen seiner Wohnräume und seines Büros wurde er am 7. November 2023 festgenommen. Weitere Ermittlungen zum Umfang seiner Taten und möglichen Geheimnisverrats dauern an, während gegen die mutmaßlichen Drogenhändler separate Verfahren laufen, wie von FFH berichtet.

Drogen und gesellschaftliche Repression

Die aktuellen Vorfälle sind Teil eines größeren gesellschaftlichen Kontextes, der sich über mehrere Jahrzehnte hinzieht. Bis in die 1960er Jahre war Europa von der Drogenrepression, wie sie in Amerika geschah, weitgehend verschont. Mit dem Aufkommen der „Flower-Power“-Bewegung und der Hippiekultur sahen konservative Politiker die traditionellen Werte gefährdet. Dies führte zu einer dramatischen Erhöhung der Drogenrepression in den folgenden Jahrzehnten. Die Berichterstattung über Drogenproblematiken in den Medien war oft geprägt von Horrormeldungen und legte den Fokus auf die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten.

Die Statistik spricht eine klare Sprache: Während 1966 noch unter 1.000 Tatverdächtige wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz registriert wurden, stieg die Zahl bis 1971 auf über 20.000. Diese Entwicklung ist einseitig von der Angst vor einer so genannten Drogenwelle geprägt, die als Bedrohung für die Gesellschaft angesehen wurde. Durch die verschärften Maßnahmen wurde nicht nur gegen Drogenkonsumenten vorgegangen, sondern auch gegen die politisch aktiven Bewegungen, die eine Vielzahl an sozialen Problemen anprangerten.

Die Fälle in Bremen und Offenbach sind daher nicht isolierte Vorfälle, sondern Teil einer vielschichtigen Problematik, die weitreichende gesellschaftliche und rechtliche Dimensionen hat.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
ffh.de
Mehr dazu
drogenkult.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert