Bremen

Antibiotika in Bremen: Ärzte verschreiben wieder vermehrt!

Bremer Ärzte verschreiben seit der Corona-Pandemie wieder vermehrt Antibiotika. Dies berichten mehrere Krankenkassen, die einen allgemeinen Anstieg der Verschreibungen im Jahr 2023 im Vergleich zu den Coronajahren feststellen. Laut buten un binnen erhielt die AOK ein Drittel mehr Antibiotikapackungen als noch 2019. Der Rückgang der Verschreibungen während der Pandemie war auf Maskenpflicht, fewer soziale Kontakte und verbesserte Hygiene zurückzuführen.

Die überwiegende Mehrheit der gesetzlichen Krankenkassen meldet diesen Trend. Dies zeigt sich nicht nur in Bremen, sondern auch deutschlandweit. Bremen liegt im Mittelfeld der Gesamtzahl an Antibiotikaverschreibungen. Interessant ist, dass in Bremen die Verschreibung von Reserveantibiotika im Ländervergleich am niedrigsten ausfällt.

Ursachen des Anstiegs

Die Forderung nach einem umsichtigen Umgang mit Antibiotika ist seitens der Krankenkassen lautstark zu vernehmen. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind wichtig, um die Entstehung von Resistenzen zu vermeiden. Jürgen Peter, Vorsitzender der AOK Niedersachsen, warnt vor einer nicht verantwortungsvollen Verschreibungspraxis. Das Problem wird weiter verstärkt, da der Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, Helmut Schröder, Besorgnis über den Anstieg der Verordnungen von Reserveantibiotika äußert.

Reserveantibiotika, die nur für strenge Indikationen vorgesehen sind, sollten nur dann eingesetzt werden, wenn mutmaßlich multiresistente Erreger nachgewiesen werden. Diese Medikamente stellen eine der letzten Optionen dar, wenn herkömmliche Antibiotika versagen.

Statistische Einblicke

Insgesamt wurden im Jahr 2023 15,7 Millionen Reserveantibiotika verordnet, was einem Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz des Anstiegs machen Reserveantibiotika nur einen geringen Anteil an der Gesamtzahl der Verordnungen aus. Der Trend zeigt, dass der zurückhaltende Einsatz von Reserveantibiotika bisher nicht konsequent genug umgesetzt wird, wie Helmut Schröder feststellt. Dies weist auf ein wachsendes Problem hin, dessen Bewältigung dringend erforderlich ist.

Die Situation ist also vielschichtig und erfordert eine detaillierte Auseinandersetzung mit den verschreibungstechnischen Praktiken der Ärzte. Während der Anstieg der allgemeinen Antibiotikaverschreibungen alarmierend ist, bleibt die Hoffnung bestehen, dass gezielte Maßnahmen zur Reduktion von Resistenzen und dem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bald greifen werden. Laut AOK zeigt sich seit 2014 ein rückläufiger Trend bei Antibiotikaverordnungen, das jüngste Aufblühen lässt jedoch aufhorchen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung in den kommenden Monaten gestalten wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
butenunbinnen.de
Weitere Infos
aok.de

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